Editorial der Audioausgabe Juni 2025
Shownotes
Aufgrund unserer menschenzentrierten Überzeugung, wir seien die Krone der Schöpfung, haben wir uns immer mehr von der Natur entfremdet und von ihr abgespalten. Dabei haben wir vergessen, dass wir selbst Teil dieser faszinierenden Welt sind, in der alles Lebendige seinen Platz hat.
Der Annahme, die Intelligenz sei ausschließlich im Gehirn verortet, widersprechen zahlreiche Beispiele von Organismen ohne Gehirn wie beispielsweise Bakterien oder Amöben. Auch Pflanzen, die lange als Lebewesen niedrigerer Ordnung galten, besitzen Sinne, mit denen sie ihre Umgebung erspüren und analysieren können. Nicht nur, dass sie stets wissen, wo sie sich befinden und Geräusche wahrnehmen, sie kommunizieren auch miteinander. Sie bezeugen, dass eine alles durchdringende Intelligenz in der Natur wirkt – ohne dass es dabei ein lenkendes Gehirn gibt. Eigentlich ein Wunder.
Wir sollten die Neugier und den staunenden Blick eines Forschers nie verlieren. Große Physiker wie Werner Heisenberg oder Albert Einstein sind aufgrund ihrer Entdeckungen tief religiös geworden. „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott“, sagte Werner Heisenberg voller Ehrfurcht vor der Schöpfung. Und Albert Einstein hat nicht aufgehört, sich immer wieder über anscheinend banale Dinge des Lebens zu wundern. Dieser Blick auf die Welt war das Fundament all seiner Gedankenspiele, die schließlich zu seiner heute immer noch bahnbrechenden Theorie der Relativität geführt haben. Sein Fazit: „Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres.
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